Häufige Fragen
Fragen zur Wasserqualität
Wasser, das lange in den Leitungen steht – das sogenannte Stagnationswasser – kann in seltenen Fällen die Wasserqualität beeinträchtigen.
Das Wasserwerk empfiehlt deshalb, beispielsweise nach der Rückkehr aus dem Urlaub, zunächst alle Wasserentnahmestellen im Haus aufzudrehen und durchzuspülen. Das Wasser sollte so lange laufen gelassen werden, bis es merkbar kühler wird. Das Umweltbundesamtes empfiehlt Wasser, das länger als vier Stunden in den Leitungen stand, besser ablaufen zu lassen.
Immer wieder wird in den Medien über Boden- oder Grundwasserbelastungen berichtet, die durch die poly- und perfluorierte Alkylverbindungen (PFAS) verursacht werden. Sie sind beispielsweise im Löschschaum zum Einsatz gekommen. Das Städtische Wasserwerk untersucht das Trinkwasser seit 2013 auf PFAS und damit über die Vorgaben der Trinkwasserverordnung hinaus. Seit 2023 erfolgt die Überwachung auf den in der EU-Trinkwasserrichtlinie festgelegten Umfang der PFAS-20 Stoffe.
Die Untersuchungen bestätigen, dass im Kaufbeurer Trinkwasser keine PFAS nachweisbar sind.
Der Nitratgehalt des Kaufbeurer Trinkwassers erreicht einen Mittelwert von 10 Milligramm pro Liter und liegt damit deutlich unter dem europaweiten Grenzwert von 50 Milligramm pro Liter, den die Trinkwasserverordnung vorschreibt. Dieser Wert ist für den menschlichen Genuss, auch für Säuglinge und Kleinkinder, unbedenklich.
Im Vergleich dazu liegt der europaweite Grenzwert für Nitrat im Kopfsalat (Freilandanbau, Ernte vom 01.10. bis 31.03.) bei 4.000 mg/kg (Quelle: Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit).
Laut dem Landesamt für Umwelt kommen deutschlandweit schätzungsweise die Hälfte des Stickstoffs und mehr als die Hälfte des Phosphors in den Gewässern aus der Landwirtschaft. Die vorhandenen landwirtschaftlichen Flächen reichen nicht aus um die Düngemengen aufzunehmen. Auch bei guter Düngepraxis sind Austräge aus landwirtschaftlich genutzten Böden unvermeidbar. Stickstoffe, welche die Pflanzen nicht verbrauchen können, enden als Nitrat im Grundwasser.
Das Kaufbeurer Trinkwasser ist klar, rein und besitzt einwandfreie Qualität. Regelmäßige Kontrollen bestätigen, dass unser Trinkwasser den gesetzlich vorgeschriebenen Qualitätsanforderungen der Trinkwasser- und Eigenüberwachungsverordnung entspricht. Lediglich das aus Quellen gewonnene Trinkwasser wird vorsorglich mit UV-Licht beleuchtet.
Durch die neuen Grenzwerte für Blei im Trinkwasser vom 1. Dezember 2013 sind Bleirohre als Trinkwasserleitungen nicht mehr erlaubt und müssen ausgetauscht werden.
Im öffentlichen Trinkwassernetz der Stadt Kaufbeuren sind keine Bleileitungen verbaut. Für die Herstellung und Erneuerung von Übergabestellen mit Wasserzählern werden seitens des Städtischen Wasserwerks nur zugelassene bleifreie Armaturen verwendet.
Für die Verbrauchsleitungen (Trinkwasserinstallationen) ist allerdings der Grundstückseigentümer verantwortlich. Trinkwasserinstallationen in Häusern, die nach 1973 errichtet wurden, sind nicht betroffen. Seit dieser Zeit wurden in ganz Deutschland keine Bleirohre mehr verwendet. Praktisch frei von Bleirohren ist der gesamte süddeutsche Raum, weil dort schon über hundert Jahre keine Bleirohre mehr verlegt wurden. Sollten Sie Rückfragen hierzu haben, wenden Sie sich an den Grundstückseigentümer bzw. ein Installationsunternehmen.
Die Wasserqualität ist im gesamten Stadtgebiet Kaufbeuren annähernd gleich. Die Werte des Kaufbeurer Trinkwassers können Sie aus unserer Trinkwasseranalyse entnehmen.
Das Hauptaugenmerk der Suche nach Mikrokunststoffpartikeln liegt auf dem Schmutzwasser. Mikroplastik stammt aus vielen Quellen, beispielsweise aus Peelings, Zahnpasta, usw. und ist derzeit Gegenstand verschiedener Forschungsvorhaben.
Nach wie vor gibt es keine anerkannten Untersuchungsmethoden.
Das Gesundheitsamt im Landratsamt Ostallgäu hat nach Rücksprache mit dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit aktuell bestätigt, dass es nach derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnissen sehr unwahrscheinlich ist, dass das Trinkwasser mit Mikroplastik belastet ist. Zumal in Bayern das Trinkwasser größtenteils aus Grundwasser und nicht aus Oberflächenwasser gewonnen wird. Es ist gut möglich, dass es in absehbarer Zeit in Bayern ein Sonderprogramm geben wird. Erst dann könnten genauere Aussagen getroffen werden.
Unser Kaufbeurer Trinkwasser wird ebenfalls aus Quell- und Grundwasser und nicht aus Oberflächenwasser (wie beispielsweise bei einer Wassergewinnung aus Uferfiltrat oder über Talsperren) gewonnen. D. h. die Bodendeckschichten schützen das Wasser und wirken wie ein Filter.
Weitere Informationen zum Thema Mikroplastik stehen auf der Homepage des Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit unter https://www.lgl.bayern.de/lebensmittel/chemie/kontaminanten/mikroplastik/ und des Alfred-Wegener-Institut unter https://www.awi.de/im-fokus/muell-im-meer/mikroplastik.html zur Verfügung.
Fragen zur Hausinstallation
Bitte beachten Sie die Herstellerangaben in der Gebrauchsanleitung. Dort finden Sie eine Tabelle mit Angaben zur notwendigen Geräteeinstellung in Abhängigkeit des Härtegrades. Regelmäßig werden drei mögliche Maßeinheiten zugrunde gelegt: °dH (deutsche Härtegrade); mmol/l oder der Härtebereich gemäß Wasch- und Reinigungsmittelgesetz.
Die aktuellen Werte finden Sie hier.
Wir empfehlen Ihnen den Wasserzählerstand regelmäßig in gleichen Zeitabständen abzulesen und mit früheren Verbrauchswerten zu vergleichen. Sie können hierfür gerne unsere Energie- und Wasserverbrauchsliste verwenden.
Überprüfen Sie zudem Ihre Abnahmestellen auf Undichtigkeiten:
Beispielsweise:
- tropfende Armaturen
- defekte Spülkästen am WC
- defekte Überdruckventile der Heizung
- undichte Leitungen, insbesondere Gartenleitungen
- Boiler.
Bei Defekten empfehlen wir Ihnen umgehend die Reparatur durch ein Installationsunternehmen zu veranlassen.
Bei der Erwärmung (z.B. im Wasserkocher) verschiebt sich das natürliche Kalk-Kohlensäuregleichgewicht im Trinkwasser. Das CO2 (Kohlenstoffdioxid) der Kohlensäure entweicht und die natürlichen Mineralstoffe im Wasser (z. B. Calcium) lagern sich ab. Es kommt zur Kalkbildung.
Nein. Das Kaufbeurer Trinkwasser bedarf grundsätzlich keiner Enthärtung. Calcium und Magnesium sind aus gesundheitlicher Sicht im Trinkwasser sogar wünschenswert. Das Kaufbeurer Trinkwasser kann ohne Bedenken getrunken werden.
Für bestimmte Geräte (z. B. Spülmaschinen in Großküchen) sowie bei Aquarien kann eine Enthärtung im Einzelfall erforderlich sein.
Nach § 11 Abs. 4 der gültigen Wasserabgabesatzung der Stadt Kaufbeuren dürfen nur Installationsunternehmen, die in einem Installateurverzeichnis eines Wasserversorgungsunternehmens aufgelistet sind, Wasserinstallationen errichten oder wesentliche Änderungen daran ausführen. Die Verantwortung hierfür liegt beim Grundstückseigentümer. Zudem ist der Grundstückseigentümer verpflichtet die erstmalige Herstellung und Inbetriebsetzung der Verbrauchsanlage oder wesentliche Änderungen an der Hausinstallation vor Beginn der Arbeiten schriftlich beim Städtischen Wasserwerk Kaufbeuren anzuzeigen.
Die im Installateurverzeichnis der Stadt Kaufbeuren eingetragenen Unternehmen finden Sie hier.
Jedes Wasserversorgungsunternehmen muss bei der Zulassung oder wesentlichen Änderungen von Verbrauchsanlagen des Grundstückseigentümers (= Hausinstallation) prüfen, ob das Installationsunternehmen in ein Installateurverzeichnis eingetragen ist. Nicht jedes Wasserversorgungsunternehmen muss deshalb ein eigenes Installateurverzeichnis vorhalten, möglich ist auch die Eintragung in ein Installateurverzeichnis eines anderen Wasserversorgungsunternehmens.
Eine Auflistung aller im Installateurverzeichnis der Stadt Kaufbeuren eingetragenen Unternehmen steht unter der Rubrik Hausanschlüsse verfügbar. Ebenso sind dort Kundendienstnummern für den Notfall oder Rohrbrüche in der Hausinstallation zu finden. Für Grundstückseigentümer von Bedeutung ist, dass Installationsunternehmen vor der Eintragung in das städtische Verzeichnis ihre fachliche Befähigung nachweisen müssen.
Tipp: Installateure, die von dem Städtischen Wasserwerk Kaufbeuren in das Installateurverzeichnis eingetragen sind, können dies mit einem entsprechenden Ausweis belegen. Sollten Sie unsicher sein, wer gerade vor Ihnen steht, sollten Sie sich diesen Ausweis einfach zeigen lassen.
Bei normgerechter, d. h. den anerkannten Regeln der Technik entsprechender Ausführung unter Verwendung von für Trinkwasser zugelassenen Werkstoffen wird die Qualität nicht beeinträchtigt.
Als öffentliches Wasserversorgungsunternehmen liefert das Städtische Wasserwerk Kaufbeuren das Trinkwasser bis zum Zähler der Haus- oder Grundstücksanschlüsse. Nur bis zu dem Zählereingangsventil sind wir für die Qualität des Wassers verantwortlich. Für die Hausinstallationen (Rohrleitungen, Einbauten, Armaturen, Wasserhähne etc.) und deren gesundheitliche und technische Eignung zum Transport von Trinkwasser sind die Grundstückseigentümer verantwortlich.
Ablagerungen in der Hausinstallation werden durch Mobilisierung von Partikeln (z. B. aus Kalkablagerungen oder aus Metallrohren) im Trinkwassererwärmer und in den Leitungen transportiert und werden im Perlator festgehalten. Eine regelmäßige Reinigung der Siebe im Perlator ist deshalb notwendig.
Milchig trübes Wasser kann in der Hausinstallation auftreten. Es handelt sich um Luft, die in das Trinkwasser eingetragen wird. Dies kann z. B. bei Strahlreglern (Perlatoren) auftreten. Die Luft entweicht nach kurzer Zeit und das Wasser ist wieder klar.
Bei länger dauernder Stagnation in der Hausinstallation kann sich die Wasserqualität verändern. Deshalb gilt grundsätzlich die Empfehlung, das Wasser aus der Hausinstallation vor dem Gebrauch kurz ablaufen zu lassen bis es sich merklich kühler anfühlt. Damit ist sichergestellt, dass das länger stehende Wasser aus den Leitungen gespült wird.
Zu dem kann von einem länger ungenutzten Abfluss ein unangenehmer Geruch (z. T. erdig, faulig oder muffig) ausgehen. Dieser wird zumeist von Verschmutzungen und Ablagerungen im Abflussrohr oder an Dichtungen ausgelöst.
Hier reicht es zumeist aus, Stagnationen zu vermeiden und regelmäßig zu spülen. In hartnäckigeren Fällen kann eine Reinigung mit einem Rohrreiniger erforderlich werden.
Das Gesundheitsamt ist für den Vollzug der Trinkwasserverordnung verantwortlich.
In Kaufbeuren nimmt das Gesundheitsamt in Marktoberdorf diese Aufgabe wahr.
Fragen zum Wasserverbrauch
Jährlich im November erhält der Grundstückseigentümer eine schriftliche Aufforderung/Selbstablesekarte zur Ablesung und Mitteilung des Zählerstandes an das Städtische Wasserwerk Kaufbeuren.
Für die Mitteilung gibt es drei Möglichkeiten:
- Meldung über den Online-Service auf der Homepage des Städtischen Wasserwerks
- Selbstablesekarte portofrei an das Wasserwerk zurück senden
- Telefonische Übermittlung des Zählerstandes während der Öffnungszeiten
Um den tatsächlichen Verbrauch für den gesamten Abrechnungszeitraum (01.01 – 31.12. jeden Jahres) gerecht zu werden, sind die gemeldeten Wasserzählerstände zum 31.12. jeden Jahres hochzurechnen.
Der individuelle Wasserverbrauch hängt von verschiedenen Faktoren ab. In Kaufbeuren beträgt der durchschnittliche Tagesverbrauch rund 109 Liter und der Jahresverbrauch ca. 40 Kubikmeter pro Person. Ein Kubikmeter sind 1.000 Liter.
Im Vergleich hierzu liegt der durchschnittliche Verbrauch in Bayern bei 134 Liter am Tag (Quelle: Umweltstatistik Bayern 2019).